01.03.
Bereits während der Faschingsferien hat die Ausbreitung des Coronavirus in Asien und Italien die Nachrichtenlage dominiert. Die Lombardei war zum Risikogebiet erklärt worden und mich erreichten die ersten Nachrichten von Lehrkräften und Familien, die sich während der Ferien dort aufgehalten hatten. In meiner wöchentlichen Info-Mail an alle Lehrkräfte bitte ich deshalb darum, mit Gelassenheit und sachlicher Information zur Beruhigung beizutragen. Sorge bereitet mir, dass Schülerinnen oder Schüler, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben, stigmatisiert werden könnten.
Auch die Möglichkeit einer zeitweisen Schließung der Schule beschäftigt uns im Schulleitungsteam. In meiner wöchentlichen Infomail am letzten Feriensonntag bitte ich deshalb darum, sicherzustellen, dass alle digitalen Klassenzimmer eingerichtet sind und dass alle Schülerinnen und Schüler über ihre Zugangsdaten verfügen; die Rückmeldung dazu organisieren wir über ein geteiltes Onlinedokument; ein bewährtes Werkzeug.
02.03.
Das Thema „Schülerfahrten“ rückt in den Fokus. Können Fahrten stattfinden oder müssen Sie storniert werden, und zu welchen Bedingungen wird das möglich sein? Die Lehrkräfte nehmen Kontakt mit den Reiseveranstaltern auf; viele Betriebe gehen im Moment noch davon aus, dass alles nicht so schlimm wird und die Fahrten wie geplant stattfinden können; wir sind da skeptischer.
03.03.
Das Ministerium stellt klar: Lehrkräfte ohne Symptome können arbeiten, auch wenn sie sich im Risikogebiet aufgehalten haben.
04.-08.03.
Viele Eltern sind verunsichert, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken sollen, wenn beispielsweise Nachbarn oder Verwandte sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben; das örtliche Gesundheitsamt ist für uns ein ständiger Ansprechpartner und ich bewundere die Geduld der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort. An der Schule beginnt die Projektpräsentation der 9. Klassen und alle hoffen inständig, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeiten ohne Beeinträchtigungen durchführen können. Auch die dritten Prüfungslehrproben der Einsatzreferendare stehen in Kürze im Kalender. Zunehmend wird deutlich, dass da eine größere Welle auf uns zu rollt. Die erste Woge schwappt dann am Wochenende über uns herein, als Südtirol zum Risikogebiet erklärt wird und damit eine größere Gruppe Schülerinnen und Schüler den Unterricht nicht mehr besuchen darf.